Workeer

Eingestellt durch: Bertelsmann Stiftung

Ein studentisches Projekt wird zum prämierten Start-Up und einer bedeutsamen Integrationsinitiative

IntegrationBildung und AusbildungGemeinwesenMit Partner(n)Kleines Unternehmen

Workeer gUG

Berlin
https://workeer.de/

Idee

Das Projekt "Workeer" entstand aus der Weiterentwicklung der Abschlussarbeit zweier Studenten der HTW Berlin, die sich mit den Problemen Geflüchteter auseinandergesetzt und versucht hatten, eine praktische Lösung zu finden. Daraus entstand das Konzept einer Onlineplattform, die der Vermittlung zwischen arbeitssuchenden Flüchtlingen und Arbeitskräfte suchenden Unternehmen verschiedener Branchen im gesamten Bundesgebiet dient. Ziel ist es, geflüchteten Menschen durch einen möglichst fairen Zugang zum Arbeitsmarkt eine selbstbestimmte, chancenreiche Zukunft in Deutschland zu ermöglichen. Umgekehrt soll Unternehmen der Zugang zu einer bisher schwer erreichbaren Gruppe von potentiellen Mitarbeitern ermöglicht werden, die zweifelsohne eine hohe Arbeitsmotivation und möglicherweise auch speziell gesuchte Fachkompetenzen mit sich bringen.

Umsetzung

Durch eine enge Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Initiativen, erreicht die Plattform "Workeer" eine große Spannweite, was sie von ähnlichen Vermittlungsplattformen die im Zuge der Flüchtlingskrise entstanden, abhebt. Es wurde bei der Umsetzung stark auf Übersichtlichkeit und Nutzerfreundlichkeit der Plattform geachtet. Diese erlaubt es ihren NutzerInnen, d.h. sowohl den Unternehmen als auch den Bewerbern, eigeninitiativ auf Basis ihrer Stellenausschreibungen und Profile miteinander in Kontakt zu treten. Während der sogenannten „Registrierungstage“ erklären ehrenamtliche Helfer in Sprachschulen und andern Einrichtungen der Flüchtlingshilfe die Nutzung der Plattform, legen gemeinsam mit den Geflüchteten vollständige Profile an, erstellen Fotos und beraten beim Schreiben von Lebensläufen. Auch werden zum Teil ExpertInnen eingeladen zu relevanten Themen wie z.B. der Beantragung einer Arbeitserlaubnis, der Anerkennung von Abschlüssen oder der Möglichkeit berufsbegleitender Sprachkurse zu referieren. Insgesamt haben sieben Mitarbeitende das Projekt entwickelt und die nötigen Mittel (Finanzierung, Netzwerk, Fachwissen, Räumlichkeiten) wurden von der "Kiron University" zur Verfügung gestellt.

Resultate

Auch wenn das Start-Up seit seiner Gründung wiederholt in finanzielle Schwierigkeiten geriet, zeigt sich anhand der Nutzerzahlen sowohl auf Seiten der Unternehmen, als auch auf Seiten der Arbeitssuchenden, dass Bewerber die Plattform als chancenreich erachten und auch Arbeitgeber von ihrem Potential überzeugt sind. Eine Perspektive wäre laut der Gründer, die Plattform als „Open-Source Software“ zu gestalten und dadurch in weiteren Ländern verfügbar zu machen. Zudem sollte die Jobbörse auch für Migranten geöffnet werden, da diese zum Teil vor sehr ähnlichen Herausforderungen stehen.

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Tipps für Nachahmer: Daran sollten Sie denken

  1. Sich an aktuellen Herausforderungen orientieren und danach streben, sie zu lösen
  2. Großen Wohlfahrtsverband im Hintergrund zu haben, kann entscheidend sein, insbesondere bei einem Uni-Projekt, was so über sich hinauswächst
  3. Frühzeitig Kontakte knüpfen und von Anfang an die Anschlussfinanzierung im Blick behalten
Zuletzt aktualisiert: 24.07.2020

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