Wenn Blinde sehen

Eingestellt durch: Bertelsmann Stiftung

Braille-Schrift für Kleidung und Textilien

IntegrationInklusionSoziale UngleichheitGemeinwesenKleines Unternehmen

Kampmann GmbH international

Borgholzhausen, Nordrhein-Westfalen
https://kampmann-international.de/

Idee

Nur vage können sehende Menschen die zahlreichen kleineren und größeren Herausforderungen nachvollziehen, mit denen Nichtsehende tagtäglich konfrontiert werden. Allein schon die eigene Bekleidung in ihrer Farbe oder schlicht als Eigentum zu identifizieren, kann schon zu einer erheblichen Hürde im Alltag werden. Auf dieser Erkenntnis fußt die Erfindung der „Braille-Blindenschrift“ für Kleidung, welche die nötigen Informationen in gestickter Form haltbar an Textilwaren bindet. Mit aller fachlichen Kompetenz als Stickerei-Unternehmen gelang dem Familienunternehmen die technische Entwicklung der gestickten Blindenschrift, welche kurz darauf in Deutschland und vielen Ländern der Welt patentiert wurde.

Umsetzung

In der Bestrebung, Nichtsehenden keinen finanziellen Nachteil zu verschaffen, ist das Unternehmen bemüht, Produkte mit Blindenschrift-Botschaft nicht teurer anzubieten als vergleichbare Artikel im klassischen Einzelhandel. Durch die speziell von "Kampmann" erfundene und entwickelte Stickerei-Technik, kann Braille-Punktschrift weltweit in passender Sprache vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden und damit elementare Informationen für Nichtsehende transportieren. Zu der umfangreichen Produktpalette zählen zum Beispiel: Ein "Strumpfband" für Tetra-Packs mit gestickter Braille-Information „Milch“, „Apfelsaft“ oder anderen Sortenbeschreibungen zur eigenständigen Differenzierung; Frottierwäsche mit eingestickten, persönlichen Namen; Schulranzen zur besseren Identifikation des Eigentums, wenn es in Klassenraum oder Schulbus durcheinander gerät; Anhängekrawatten für Weinflaschen mit Braille-Stickerei "Rotwein" oder "Weißwein" zur eigenständigen Differenzierung.

Über Email-Verteiler und andere Kommunikationskanäle werden monatlich Angebote zu Sonderkonditionen an Blindenverbände, Vereine und einzelne Betroffene verschickt.

Resultate

Als übergeordnetes und langfristiges Ziel strebt das Unternehmen nun danach die Allgemeinheit für die Alltagsprobleme der Nichtsehenden weiter zu sensibilisieren. Dazu gehört, dass im Zuge gelebter Integration Hersteller von Lebensmitteln, Bekleidung und anderen Dingen stärker die Belange von Nichtsehenden im Fokus haben und sich der Möglichkeiten bewusst sind, wie sie diese mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand erfüllen können.

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Tipps für Nachahmer: Daran sollten Sie denken

  1. Sich die Frage stellen, welche Auswirkungen meine Produkte auch auf Minderheiten haben.
  2. Wie können Sie ihr Portfolio erweitern und gleichzeitig gesellschaftliche Herausforderungen andressieren?
  3. Nichts ist unmöglich
Zuletzt aktualisiert: 24.07.2020

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